Freitag, 21. Juni 2013

Noch ein Blog?

Warum dieses Blog?
Eigentlich sollte jeder ein Blog haben (ist das richtig? Das Blog? Doch... Google meinte bei der Erstellung irgendwas von das Blog). Da kann dann ein jeder (so wie ich) sich in Tiraden über den Alltag, die Kleinigkeiten in selbigem oder über die ganz ganz große Weltpolitik austoben. Vielleicht möchte man sich ja auch über etwas sehr spezifisches aufregen? "Special Interest Anger" könnte man sowas nennen. Oder "Atze's Warum Android Immer Besser Ist Als Appel Blog und Forum" (sic!).
Jeder von uns kann sich über irgendwas aufregen. Ich glaube selbst Gandhi hat sich im stillen Kämmerlein über die schwindende Qualität in der Sandalenmanufaktur echauffiert und dabei auch den einen oder anderen unpazifistischen Gedanken in Richtung seines Schusters geschickt. (Lustige Anmerkung an dieser Stelle: Ich habe mich vertippt und "unpazifischen Gedanken" geschrieben. Da ich nicht weiß was unpazifisch bedeuten könnte, sollten wir dieser kleinen Anekdote keine weitere Aufmerksamkeit schenken. Sie hat sich ohnehin schon ungefragt ziemlich in den Vordergrund gedrängt). Wenn also selbst ein in sich ruhender Mensch wie Gandhi dem eigenen Schuster Montezumas Rache an den Hals wünscht (Wichtig: diese Vermutung ist historisch NICHT belegt!) dann kann doch wohl auch ein Herr mittleren Alters ein wenig quengelig auf die Unbillen des Alltags blicken.

Oft wird so was ja gerne humorig verpackt. Das ist dann der sogenannte "Observational Humour" (Fachbegriff!) oder "Beobachtende Humor". Der ist angeblich lustig, weil er wahr ist. Da werden dann kleine, aber prägnante Alltagssituation mit spitzer Zunge und einem Augenzwinkern durch den Kakao gezogen. Formulierungen wie "durch den Kakao gezogen" - auch wenn ausgerechnet diese Formulierung von Kästner groß gemacht wurde - sind für gewöhnlich selten ein Hinweis darauf, dass der so angekündigte Beitrag ein Feuerwerk humoristischer Meisterleistungen abfackelt. Denn sind wir doch mal ehrlich: Wenn man sich die Essenz eines solchen Vortrages auf der Zunge zergehen lässt, kommt man doch eigentlich nicht um den Schluss herum, dass der Autor sich a) doch nur über Kleinigkeiten aufregt und b) meint, das auch noch einer breiteren Öffentlichkeit mitteilen zu müssen um c) dafür Applaus oder gar monetäre Anerkennung zu erhalten. Das ist in dem Moment vielleicht lustig, aber letztendlich ist es doch nur ein lustiger Korinthenkacker. Soll man über sowas lachen? DARF man über sowas lachen?

"Aber, aber!" höre ich da den virtuellen Aufschrei in der Blogosphäre... (Nicht dass dieser Text jemals wirklich Teil der Blogosphäre sein könnte, aber "Blogosphäre" ist so ein SUPER-Wort, dass ich das schon immer mal in einem wie auch immer gearteten Text/Lied/Operettenzyklus verwenden wollte)...
Ich will hier kurz einen durchschnittlichen erfolgreichen, gut aussehenden Leser dieser Zeilen beispielhaft zitieren:
"Aber, aber. Nach gründlicher Lektüre des ersten Abschnittes dieses zugegebenermaßen wohlrecherchierten (Kästner! Supi!) und hirnschmeichelnden Artikels drängt sich mir der Eindruck auf, dass auch DU, lieber Autor, nichts anderes bist als ein lustiger Korinthenkacker. Und ich verwende das Wort "lustig" hier im allerweitesten Sinne, weil... sind wir doch mal ehrlich..., Witze über Gandhi? Echt jetzt?"

Als kritikoffener und publikumsnaher Autor stelle ich mich solchen Fragen gerne und habe selbstverständlich auch eine Antwort parat. Sogar mehrteilig.

  1. Der Teil bis "Korinthenkacker" ist nicht als Frage formuliert. Kann ich nicht beantworten. Weiter...
  2. Witze über Gandhi  die ihn nicht mit einer Kalaschnikow in der Hand darstellen sind subtile Bonmots, die ein präpubertärer Naivling wie Du gar nicht würdig ist zu lesen. Echt jetzt!
  3. Die Kästner-Passage war aber wirklich supi, oder? Google ist einfach unverzichtbar.


Nachdem ich also mit der Fangemeinde Konsens gefunden habe, kann ich mich der ursprünglichen Frage dieses Artikels widmen.
Warum dieses Blog? Und da kommt dann dieser unglaubliche Hammer-Titel des Gesamtblogs zum Tragen: BÄM... "Warum auch nicht?"

Zugegebenermaßen ein eher unbefriedigendes Ende dieses Artikels, aber ihr kennt ja vermutlich auch diesen revolutionsauslösenden, unerschütterbaren Entschluss: JETZT schreibe ich ein Blog!!! Aber irgendwie hat man dann doch plötzlich keine Lust mehr. Wie die oben erwähnten Revolutionen. Wer weiß, wie viele Revolutionen wir deswegen schon verpasst haben?

PS: Ich glaube den nächsten Artikel schreibe ich ausschließlich über die Korrekturvorschläge von Blogger/Google. Comedy Gold!

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